Aktuell können Theater wieder in voller Auslastung ohne Test- oder Impfnachweis besucht werden. Auch die Verpflichtung zum Tragen einer FFP2-Maske wurde aufgehoben, wir empfehlen aber, diese freiwillig zu tragen. Eine leistungsfähige Lüftungsanlage trägt zu Ihrer Sicherheit bei.
Im neuen Theaterstück "Peer Gynt" des Theater 5 folgt man dem märchenhaften Lebensabenteuer des wahrscheinlich prominentesten Narzissten der europäischen Literatur. Peer Gynt, ewiges Kind, will sich nicht disziplinieren. Er verweigert schlichtweg das schmerzhafte Lernen von Ein- und Unterordnung, die Anpassung an ein Leben, das bestimmt ist von jenen, die die Macht haben. Er will die Macht haben. Er will um jeden Preis die Hauptrolle in seinem Leben, in der Geschichte der Welt spielen. Und somit reist er wie ein Getriebener von Kontinent zu Kontinent, wechselt seine Berufe wie Kleidungsstücke und behandelt Frauen wie Wegwerfgeschirr. Dass er dabei nicht wirklich glücklich werden kann, scheint vorhersehbar und trotzdem ist diese Reise des verzweifelt um Liebe und Anerkennung ringenden Antihelden in seinem lächerlichen, anarchistischen Größenwahn anziehend und abstoßend zugleich.
Mit überbordender Spielfreude und der Lust an einem absurd-grotesken Märchentheater nähert sich das Theater 5 diesem ambivalenten Protagonisten in einer auf den Kern gestrichenen Fassung. Dabei eignet sich das Ensemble das „Prinzip Peer Gynt“, also das Spielende, Hochstapelnde, ständig Wechselnde auch für die Inszenierung an. Alle spielen irgendwann Peer Gynt.
Die kritische Auseinandersetzung mit dem Stück von 1867 und der ihm zugrundeliegenden Weltsicht wird auf der Bühne in ein lustvoll formensprengendes Spektakel verwandelt.
Das Theater 5 inszeniert Henrik Ibsens "Peer Gynt" in einer stark gekürzten und dafür sehr persönlichen Version. Die Hauptfigur wird dabei auf alle Schauspielerinnen und Schauspieler aufgeteilt. «
Die Seite können Sie sich hier anschauen:
Zum Artikel auf SZ.de →Kritik zum Stück von Florian J. Haamann
» Das Theater 5 inszeniert den Klassiker Peer Gynt als kluges und spannendes Porträt eines rücksichtslosen Aufreißers, dem dennoch Erlösung zuteil wird … «
Zur Kritik der SZ →Das Theater 5 wurde 1981 in Fürstenfeldbruck gegründet. Etwa 100 Mitwirkende im Alter von 11 bis 85 Jahren waren an den bisher 44 Produktionen beteiligt. Seit 2019 bereichert das „Theater 4“, die Nachwuchsgruppe für junge Erwachsene, das künstlerische Repertoire mit seinen „engagierten und klugen Inszenierungen“ (SZ) selbst geschriebener Stücke und wurde dafür kürzlich mit dem Tassilo-Preis der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet. Zuletzt zeigte die Gruppe mit „Cement of the Universe“ im Lichtspielhaus FFB ihre erste Filmproduktion.
1982 |
Das Mißverständnis von Albert Camus Romulus der Große von Friedrich Dürrenmatt |
1983 |
Momo eine Inszenierung des Theater 5 nach Michael Ende Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch |
1984 | Momo II, Überarbeitung mit neuer Musik |
1985 |
Schule mit Clowns von Friedrich Karl Waechter Endstation Sehnsucht von Tennesee Williams |
1986 | Die Panne von Friedrich Dürrenmatt |
1987 | Leonce und Lena von Georg Büchner |
1988 | Krabat eine Inszenierung des Theater 5 nach dem Roman von Ottfried Preußler |
1989 | Topaze von Marcel Pagnol |
1990 |
Kiebich und Dutz von Friedrich Karl Waechter Wer hat Angst vor Virginia Woolf von Edward Albee |
1991 | Tartuffe von Molière |
1992 | Brand im Souterrain von Pavel Kohout |
1993 | Mamapapa von Manuel Schöbel |
1994 | Die Goldbergvariationen von Georg Tabori |
1995 | Glaube Liebe Hoffnung von Ödön von Horváth |
1996 | Krieg im dritten Stock von Pavel Kohout |
1997 | Wer einen Fuß stiehlt, hat Glück in der Liebe von Dario Fo |
1998 | Fernando Krapp hat mir diesen Brief geschrieben von Tankred Dorst |
1999 | Bunbury von Oscar Wilde |
2000 | Feuergesicht von Marius von Mayenburg |
2002 | König Ubu von Alfred Jarry |
2003 | Woyzeck von Georg Büchner |
2004 | Freischütz eine Bearbeitung nach der Volkssage und der Oper von C. M. von Weber |
2005 | Hedda Gabler von Henrik Ibsen |
2006 | Wir im Finale von Marc Becker |
2007 | I hired a contract killer Inszenierung des Theater 5 nach dem Drehbuch von Aki Kaurismäki |
2008 | Der Räuber Hotzenplotz Inszenierung des Theater 5 nach dem Buch von Otfried Preußler |
2009 | Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth |
2010 | Eine heikle Sache, die Seele von Dimtré Dinev, eine Produktion von Hinz und Kunzt |
2011 | Der goldene Drache von Roland Schimmelpfennig |
2012 | Drei Schwestern von Anton Tschechow |
2013 | Frau Müller muss weg von Lutz Hübner |
2014 | Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare |
2015 | Diebe von Dea Loher |
2016 | Komödie im Dunkeln von Peter Shaffer |
2017 | Wassa Schelesnowa von Maxim Gorki |
2018 | Das Ding von Philipp Löhle |
2019 |
Kokon von Katharina Holzhey, eine Produktion des Theater 4 Die Möglichkeit eines Meeres von Jakob Roth, nach Motiven von Henrik Ibsen |
2020 | Sagen wir jetzt nichts eine Produktion des Theater 4 |
2021 | CEMENT OF THE UNIVERSE Kinofilm des Theater 4 |
2022 | Peer Gynt von Henrik Ibsen |